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Frühjahrskonzert des Sinfonischen Blasorchesters

Dynamisches Klangerlebnis
Die Konzertgemeinschaft Düdinghausen erzählte mit Musik Geschichten.

 

VON ARMIN HENNIG

 

Korbach - Legenden, Leinwand und Leidenschaft: Unter diesen Vorzeichen stand das Frühjahrskonzert des Sinfonischen Blasorchesters Korbach-Lelbach mit der Konzertgemeinschaft Düdinghausen/Oberschledorn.

 

Die Gäste, bei denen Kerstin Engel und Carolin Eickhoff den Taktstock schwangen, hatten vor der Pause das Podium für sich und nahmen den Untertitel „Sinfonische Blasmusik erzählt Geschichten“ besonders ernst. Dabei verstärkten Stücke, die miteinander korrespondierten, noch den Eindruck.

 

So tauchten die keltischen Klänge des Openers „How to train your dragon“ (Drachenzähmen leicht gemacht) von John Powell wieder im Finale „Of Castles and Legends“ auf. Die Musikerinnen und Musiker boten eine musikalische Verbeugung vor dem Waldecker Land und seinen Burgen und Schlössern auf Basis der Legende von der weißen Jungfrau von der Kugelsburg.

 

Die im Rahmen eines Workshops entstandene sinfonische Dichtung von Thomas Doss verdeutlichte das Geschehen auch durch unterschiedliche musikalische Stile. So zeichnete er die Feierlichkeiten zur Zwangshochzeit auf der Raubritterburg mit düsteren Renaissanceklangen. Das Waldecker Lied erklang zuletzt als versöhnliche Apotheose.


Musikalische Jagd nach dem Wal

Das Sinfonische Blaschorchester Korbach/Lelbach unter Leitung von Rainer Horn verlangte sich und der Fantasie der Zuhörer viel ab. Rolf Rudins „Der Traum des Oenghus“ hatte im Adventskonzert seine Korbacher Erstaufführung erlebt, die Weiterentwicklung zum Wettbewerbsbeitrag für das Bundesmusikfest in Osnabrück hatte das Stück in ein hochdynamisches Klangerlebnis aus einem Guss verwandelt.

 

Den größten Eindruck hinterließen die fünf Charakterstücke aus „Moby Dick“, vor denen Petra Pohlmann die entsprechenden Passagen aus Herman Melvilles Roman las. Zu Beginn von Francis McBeths „Of Sailors and Whales“ markierten aufsteigende Klarinettenklänge die Vorstellung des Erzählers, der als einziger die Begegnung mit dem weißen Wal überlebt hatte. Mit seinem tänzerischen Auftritt wirkte Queegqueg dagegen wie ein Halbbruder von Strawinskijs Petruschka.

 

Düsteres Blech und Xylofonklänge als Signal für die Prothese das Kapitäns kennzeichneten die kurze Episode Ahab. Die Paukenschläge vermittelten schon eine Ahnung vom Finale und der verhängnisvollen Jagd nach dem Wal, an deren Beginn Holzbläser die über dem Ziel schwirrenden Vögel vor dem inneren Auge der Zuhörer erscheinen ließen, ehe das Orchester den finalen Kampf in Szene setzte. Trompetenstöße, die Harpunen symbolisierten, deftige Paukenschläge, die die Zuhörer die Flosse des Wals spüren ließen, der die Boote der Jäger zerschmetterte, ein letzter Xylofonlauf wie ein Aufschrei: Diese Sinfonie ließ keinen Zweifel daran, wer da gerade zum letzten Mal aufgetaucht war.

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Veröffentlichung

Do, 11. April 2019

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