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Ohne Eltern und Sponsoren läuft es nicht

In sechs Jahren 200 Orchesterschüler - Im siebten Jahr fallen Landeszuschüsse weg

 

BAD AROLSEN (-es-). Instrumentalunterricht vormittags im regulären Stundenplan ist seit dem Jahr 2000 eine Spezialität der Christian-Rauch-Schule als "Schule mit musikalischem Schwerpunkt". Inzwischen hat die siebte Orchesterklasse ihren Unterricht begonnen.

 

Während für die Neuen das Auswahlverfahren abgeschlossen ist und die Instrumente für die nächsten zwei Schuljahre nach Eignung, Schülerwunsch und klanglich sinnvoller Besetzung verteilt wurden, besuchen die Schüler der allerersten Orchesterklasse bereits die elfte Klasse und haben das Abitur fest im Blick.

 

Der Instrumentalunterricht erfolgt zwei Jahre lang vormittags in Kleingruppen daneben wird von Anfang an das Musizieren im Orchester unter Leitung von Rainer W. Böttcher ermöglicht. Am Ende der zwei Jahre erfolgt eine Beurteilung der Schüler durch ihre Instrumentallehrer, und es gibt eine Empfehlung, wie der Unterricht fortgeführt werden soll, etwa im Einzel-, Partner oder Gruppenunterricht nachmittags an der Musikschule.

 

Eine positive Zwischenbilanz des Instrumentalunterrichts am Gymnasium zieht Musikschulleiter Daniel Senft: "Wir haben in den vergangenen sechs Jahren rund 200 Schüler an verschiedene Instrumente herangeführt, von denen die meisten ihren Instrumenten treu geblieben sind." Es sei ganz normal, dass, je näher das Abitur rücke, andere Schwerpunkte gesetzt würden. Er sei jedoch sicher, daß sich viele später noch einmal an die Musik erinnerten.

 

Gerne verweist Senft auf pädagogische Langzeitstudien, aus denen hervorgeht, daß Instrumentalunterricht bei Schülern die Konzentrationsfähigkeit, die Fähigkeit zuzuhören und die Integrationsfähigkeit stärkt. Außerdem sei belegt, daß der Mehraufwand für den Instrumentalunterricht nicht die Aufnahmefähigkeit für den regulären Schulstoff beeinträchtige.

Genau diese Sorge treibe jedoch viele Eltern um, die unschlüssig seien, ihr Kind für die Orchesterklasse anzumelden. Durch die verkürzte Schulzeit bis zum Abitur, das sogenannte G 8, und den damit verbundenen Nachmittagsunterricht sei derzeit einiges im Umbruch. Das G 8 dürfe nicht dazu führen, daß weniger musiziert werde, bringt Daniel Senft seine Befürchtung auf den Punkt. Die Musikschule und ihre Lehrer seien jedenfalls bemüht, möglichst flexibel auf die Mehrbelastung der Schüler durch Nachmittagsunterricht zu reagieren.

 

Ungemach droht mittelfristig auch von finanzieller Seite: Bisher war das Projekt der Orchesterklasse vom Land Hessen gefördert. Vom zusätzlichen Geld konnten Instrumente angeschafft werden, die kostenlos für die Unterrichtszeit von zwei Jahren an die Schüler ausgeliehen wurden. Nun seien zwar die benötigten Instrumente vorhanden, es stünden jedoch die ersten Reparaturen und turnusmäßigen Wartungsarbeiten an.

 

Nach Wegfall der staatlichen Förderung sei das Projekt nun auf privates Engagement und Sponsoren angewiesen. Das monatliche Unterrichtsgeld von 20 Euro, das die Eltern für den Unterricht in Kleingruppen aufbringen müssen, reiche so gerade aus, um die Lehrerhonorare zu finanzieren.

 

Quelle: WLZ vom 28. September 2006

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Veröffentlichung

Do, 28. September 2006

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